Rotkreuzschulen: Pflegeschule Erding

Besuch in der Geburtshilfe

Erding I 18.07.2022

„Unsere angehenden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner erwerben Wissen und Fähigkeiten, um pflege- und hilfsbedürftigen Menschen aller Altersstufen zu versorgen. Dazu gehören auch die Allerjüngsten, die neu- und frühgeborenen Babys", erklärt Christiane Wissing. Die Pflegepädagogin und die Kursleitung Kerstin Sievers begleiteten ihre Klasse G20 deshalb zur Exkursion in das Rotkreuzklinikum München, Betriebsstätte Frauenklinik. Die Münchner Taxisstraße ist neben ihrer weit über die Landeshauptstadt hinaus bekannten Gynäkologie mit über 3.500 Geburten eine der geburtenstärksten Kliniken Deutschlands.

Nach einem sehr herzlichen Empfang mit Brezen und Kaffee durch die Praxisanleiterinnen Ute Scheuer und Elvedina Erceg gab es zunächst einen Überblick über die Lernmöglichkeiten in der Frauenklinik. Aufgeteilt in zwei Gruppen und ausgestattet mit Dienst-Kasacks der Frauenklinik ging es auf den Rundgang. Auf der Mutter-Kind-Station zeigten Scheuer und Erceg, wie mittels einer professionellen Sturzprophylaxe frischgebackenen Eltern angeleitet werden, ihre Baby sicher im Bettchen zu transportieren. Im Kreisssaal konnten die Azubis einen Blick auf eine vorbereitete Rea-Einheit werfen. Die offene, hochmoderne Wärme- und Reanimationseinheit wartete auf ein 900 Gramm schweres Frühchen; die Mutter war bereits im angrenzenden OP. Im Kreisssaal daneben nahm ein frischgebackener Vater Glückwünsche zu seiner Tochter entgegen, die fristgerecht, aber nicht ganz einfach, zur Welt kam. Mama und Baby wurden währenddessen noch im Aufwachraum überwacht.

Unsere Azubis konnten Dr. Barbara Karlin fachspezifische Fragen zu Geburt und speziellen Angebote für Eltern nach einer schwierigen Geburt stellen. „Schwangerschaft und Geburt sind ganz besondere Lebensphasen", so die Oberärztin. „Jedes Ungeborene ist ein unglaublich wertvoller Schatz, den wir auf dem Weg in die Welt begleiten dürfen", formuliert sie ihren Berufsethos. Beim Blick in die Neugeborenenüberwachungs- und Neugeborenenintensivstation, in dem die Pflegefachkräfte in beeindruckender Ruhe die winzigen Babys versorgen, konnten die Auszubildenden die Aussage der Oberärztin persönlich gut nachvollziehen. Zum Abschluss des Rundgangs demonstrierte die Praxisanleiterin die Versorgung mit Wickeln, Handling, Nabelpflege, Dokumentation, Pucken und Lagerung an einem reifen Neugeborenen.

Nach so vielen Eindrücken und einem rapiden Absinken des Blutzuckers war es Zeit für selbstgebackenes Baklava und eine Fragenrunde. „Die Exkursion war für uns alle sehr wertvoll. Vier unserer Azubis planen derzeit, sich nach der Ausbildung in der Frauenklinik zu bewerben", sagt Wissing. Für die Pflegepädagogin stellt die Exkursion eine wichtige Verbindung zum bisher theoretischen und für die Auszubildenden abstrakten Unterricht. „Die Praxiserfahrung weckt das Interesse an der Kinderkrankenpflege", freut sie sich und plant bereits die Exkursion für den nächsten Kurs.


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