Rotkreuzschulen: Krankenpflegehilfeschule Würzburg

Corona macht Krankenpflegehilfe-Schule erfinderisch

Würzburg I 24.11.2020

Corona wirbelt auch in der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe einiges durcheinander: Mit Distanzunterricht, zusätzlich angemieteten Unterrichtsräumen und einer Zusammenlegung von zwei Theorieblöcken meistern die Pflegepädagogen die zusätzlichen Herausforderungen.

„Corona macht erfinderisch", sagt Schulleiter Stefan Kolbert, der seit 8. September zusätzlich zur dreijährigen Pflegeausbildung auch die einjährige Helferausbildung in der Würzburger Kapuzinerstraße anbietet. Seine ersten Krankenpflegehilfe-Auszubildenden sitzen daher gleich in zwei Theorieblöcken hintereinander im theoretischen Unterricht. „Normal wechseln sich Praxiseinsätze und Theorie ab", erklärt Kursleitung Julia Hock. „Um die Infektionsschutzmaßnahmen einzuhalten, müssen die Schüler nach ihren Einsätzen in der Rotkreuzklinik und anderen stationären und ambulanten Einrichtungen erst eine Woche lang im Distanzunterricht zuhause bleiben." Kurzerhand entschlossen sich die Pflegepädagogen den dritten, eigentlich erst für Mitte Dezember geplanten, gut zweiwöchigen Theorieblock gleich an den zweiten anzuhängen. „Wir haben mit den Schülerinnen und Schülern intensiv praktisch geübt und ihnen fundierte Grundkenntnisse in der Krankenpflege vermittelt. Den Erste-Hilfe-Kurs haben alle erfolgreich absolviert", freut sich Hock zusammen mit ihrer motivierten Klasse, die in den vergangenen Wochen zudem ein großes Pensum an Klausuren und Stegreifaufgaben bewältigen musste.

Um die Abstandsregeln einzuhalten, hat Schulleiter Kolbert einen Unterrichtsraum im Julianum angemietet. „Wir hätten aufgrund der Zusammenlegung der beiden Theorieblöcke jetzt gleich zwei Klassen bei uns in der Schule, nämlich den Oberkurs der Gesundheits- und Krankenpflege sowie die angehenden Pflegefachhelfer", erklärt er die Auslagerung in das nur wenige Hausnummern entfernte Internat und Tagesheim. „Auch wenn Mindestabstand und das Tragen der Masken während des gesamten Unterrichts für alle sehr anstrengend sind, geben Lehrer und Schüler dieser Variante den Vorzug vor geteilten Klassen oder gar komplettem Online-Unterricht."

„Klar ist die Ausbildung anspruchsvoll, aber mittlerweile komme ich sehr gut damit zurecht. Ich fühle mich trotz des Altersunterschieds sehr wohl in der Klasse", sagt die 39-jährige Quereinsteigerin Tatjana Panzer. „Sowohl in der Praxis, als auch in der Schule werde ich gut aufgenommen und super angeleitet", ist sie von ihrem beruflichen Neustart in der Krankenpflege begeistert. „Ich bin hier nicht nur eine von vielen, sondern die Türen und Ohren der Lehrer sind immer für jeden einzelnen von uns offen." Wie ein Großteil der anderen Krankenpflegehelfer auch, möchte Tatjana nach der einjährigen die dreijährige Ausbildung zum Pflegefachmann/-frau anschließen. „Die einjährige Pflegehelfer-Ausbildung ist ein hervorragendes Sprungbrett für eine Karriere in einem krisensicheren Beruf mit vielseitigen Entwicklungsmöglichkeiten", ist Kolbert überzeugt und freut sich schon jetzt auf die Bewerbungen.

Das Ende der dreimonatigen Probezeit rückt näher. Alle haben sich bei ihrem ersten Praxiseinsatz sehr gut bewährt und sind von den examinierten Kollegen positiv beurteilt worden. Jetzt kommt es darauf an, wie die Zensuren für die theoretischen Prüfungen ausfallen. Auch stehen im Dezember die ersten praktischen Begleitungen durch die Lehrkräfte auf den Stationen auf dem Plan. Trotz Corona ist es den Pädagogen wichtig, ihren Schülern die bestmöglichste Ausbildung und Betreuung bieten zu können. Das Lehrerteam würde sich dafür sehr über Verstärkung durch Medizin- bzw. Pflegepädagogen freuen.


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