Rotkreuzschulen: Pflegeschule Erding

Erdinger Pflegeauszubildende besuchen Dialysezentrum

Erding I 14.11.2023

Auf dem Stundenplan des Kurses standen Anatomie, Physiologie und Krankheitsbilder der menschlichen Niere. Die Auszubildenden der Berufsfachschule für Pflege Erding der Schwesternschaft München lernten den Stellenwert des paarigen Organs für den Stoffwechsel kennen und welche Pflegemaßnahmen bei Niereninsuffizienz erforderlich sind. Zum Abschluss der Unterrichtseinheit besuchte Kerstin Sievers, Lehrerin für Pflegeberufe und Dr. Susanne Wagner, gemeinsam mit dem Kurs G21 das Dialysezentrum Erding. Die dort tätigen Ivonne Rümcke und Susanne Brettmeister erklärten, wie eine Dialysebehandlung funktioniert und welche verschiedenen Verfahren angewandt werden. Großes Augenmerk legen die beiden Pflegefachkräfte auf die Hygiene des Shunts bzw. der Katheteraustrittsstelle, um Infektionen vorzubeugen. „Die Patientenbeobachtung vor, während und nach der Dialyse gehören ebenfalls zu unseren Aufgaben“ erläutern sie und berichten von möglichen Komplikationen wie Kreislaufproblemen, Ödemen oder Unverträglichkeiten.

Im Gespräch mit anwesenden Dialyse-Patienten erfuhren die angehenden Pflegefachfrauen und -fachmänner, wie man sich nach der Behandlung fühlt, welche Besonderheiten bei Hautpflege, Ernährung und reduzierter Flüssigkeitsaufnahme zu beachten sind oder wie es zur schweren Niereninsuffizienz kam. Viele der chronisch Erkrankten gestalten ihr Leben weitgehend selbstständig. Einer der Patienten kann trotz mehrmaliger wöchentlicher Dialysebesuche noch seinem Beruf nachgehen, da er vorwiegend im Home Office tätig sein kann. Ein anderer demonstrierte, wie er sich selbstständig von der Dialyse abschließt.

„Jetzt kann ich den Ablauf einer Dialysetherapie viel besser verstehen. Besonders das Dialysegerät live zu sehen und die tolle Erklärung von Schwester Ivonne hat mir beim Verstehen geholfen“, sagt Milana Krnjaic. „Ich fand es toll, dass ich das Schwirren einer Shuntanlage bei einem Patienten fühlen durfte. Durch das Gespräch mit ihm konnte ich mich in seine psychische Situation gut einfühlen.“ Ihre Kurskollegin Samantha Ralaivohavy fand den Vormittag im Dialysezentrum auch sehr interessant. Sie könnte sich sogar vorstellen, nach der Ausbildung in der Dialyse zu arbeiten. Sievers freut sich über das Interesse ihrer Auszubildenden. „Durch die generalistische Pflegeausbildung eröffnen sich noch mehr Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten für Fachkräfte“, betont die Lehrerin für Pflegeberufe und bereitet schon die nächste Exkursion vor.


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