Rotkreuzschulen: Pflegeschule München

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister im Gespräch mit Auszubildenden der BFS für Pflege München

München I 20.04.2023

Bayerns Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek stellte sich den Fragen von fünf angehenden Pflegefachfrauen. Die Auszubildenden absolvieren die generalistische Pflegeausbildung an der Berufsfachschule für Pflege München. Im 15. Stock des Hochhauses der Schwesternschaft München berichteten sie über ihre Erfahrungen und diskutierten mit dem Minister über Ausbildungsinhalte, Arbeitsbedingungen und Berufszufriedenheit.

Gesundheits- und Pflegeminister Holetschek war der Einladung der Auszubildenden Stephanie Fraas gefolgt, die ihn kurzerhand zu sich in die Pflegeschule eingeladen hatte. Schulleiterin Margit Schmid betonte in ihrer Begrüßung: „Auf der Basis unserer 150-jährigen Erfahrung in der Pflegeausbildung liegt uns die Förderung und Weiterentwicklung der Pflege sehr am Herzen. Wir bilden mit 240 Ausbildungsplätzen in allen Settings aus - sei es für den ambulanten, den akut-stationären Bereich, die Pädiatrie oder die Langzeitpflege." Die Pflegeschule am Rotkreuzplatz hat als eine der ersten Schulen in Bayern die reformierte generalistische Ausbildung umgesetzt, die zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen befähigt. Bereits im März 2023 wurden am Rotkreuzplatz die ersten Absolventen mit der neuen Berufsbezeichnung Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann verabschiedet.

Generalistik ja, aber mit Optimierungspotenzial
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek zeigte sich besorgt angesichts des Pflegepersonalmangels und war interessiert an den Erfahrungen des anwesenden Pflegenachwuchses. Stephanie Fraas berichtete, dass sich die Kurskollegen am Ende ihres dritten Ausbildungsjahrs mehrheitlich erschöpft fühlen. Die Auszubildenden schilderten ihre Erfahrungen mit der neuen Ausbildung, die oft noch Optimierungspotential im Bereich Fachstunden, Ausbildungsinhalte oder auch EU-weite Anerkennung bieten würde. Einig sind sich alle, dass sie zunächst einen Berufsstart in der Praxis planen - ein späteres Studium aber nicht ausschließen. „Gute Arbeitsbedingungen sind das A und O, um Pflegefachkräfte zu halten", betonte Holetschek. Dass die Einführung der Generalistik mit dem Beginn der Corona-Pandemie zusammengefallen ist, hat eine reibungslose Umsetzung erschwert. Minister Holetschek bekräftigte, dass daher nunmehr bei den praktischen Rahmenbedingungen, aber auch dem generalistischen Curriculum nachjustiert werden müsse. „Wir fördern das grundständige Pflegestudium sowie das Pädagogikstudium mit einem Bonusprogramm, um die Professionalisierung voranzutreiben und europaweit vergleichbar zu werden." Die Themen Heilkundeübertragung und Community Health Nursing hat der Minister neben der notwendigen Anerkennung und Wertschätzung ebenso im Blick. „Ich bin eine qualifizierte Fachkraft mit eigenem Verantwortungsbereich", pflichtete die Auszubildende Josefine Jacobsen ihm bei. „Wir haben immer noch keine Pflegekammer, um unsere Interessen auf Augenhöhe zu vertreten", ergänzte der stellvertretende Schulleiter Frank Wiesemann und bemängelte, dass die Professionalisierung des Pflegeberufs nicht allein durch die Reform der Ausbildung zu erreichen sei.

Pflege aufwerten und weiterentwickeln
„Was ist uns die Pflege wert?", fragte Minister Holetschek abschließend in die Runde und meinte: „Wir müssen nachdenken über bezahlbaren Wohnraum und Kinderbetreuung, über Kompetenzerweiterung und planbare Arbeitszeiten." Schulleiterin Schmid bedankte sich für das spürbare Interesse an der Aufwertung der Pflege und bat den Minister zum Gruppenfoto mit dem Abschlusskurs auf die Dachterrasse.

Die Abschlussklasse der Berufsfachschule für Pflege München, Schulleiterin Margit Schmid (5.v.r.) und ihr Stellvertreter Frank Wiesemann (8.v.l. hinten) mit Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (6.v.r.).

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