Schwesternschaft München
Münchner Rotkreuzschwester auf Lehrgang in Hongkong
Bei einem Not- oder Katastropheneinsatz im Ausland zu helfen, ist für viele junge Rotkreuzschwestern eine reizvolle Vorstellung. Maximiliane Eder ist diesem Wunsch einen großen Schritt nähergekommen. Sie hat in Hongkong den ERU-Lehrgang (Emergency Response Units = Nothilfe-Einheiten) absolviert und ist damit qualifiziert, um als DRK-Auslandsdelegierte im Bedarfsfall alarmiert zu werden.
Die 28-Jährige ist kürzlich aus der Metropole an der chinesischen Südküste zurückgekehrt, wo sie als eine von insgesamt 36 Teilnehmenden das Training erfolgreich absolviert hat. Die gesamten Trainingstage liefen in englischer Sprache ab. „Davor hatte ich anfangs ein wenig Respekt. Es war dann aber tatsächlich kein Problem, da weder unter den Dozenten noch unter den Teilnehmenden fast keine Muttersprachler waren“, berichtet sie. Beim Kurs selbst wurde sie an drei Theorietagen zunächst auf das Arbeiten und Leben in einer Auslands-Delegation vorbereitet. Die Einführung in das ERU Health beinhaltet eine Unterweisung in das System, in den Ablauf eines ERU-Einsatzes, in die Zusammenarbeit mit dem international und interdisziplinär besetzten Teams und natürlich in die medizinisch-pflegerische Versorgung während der Nothilfeeinsätze. Vertieft hat der gesamte Kurs die Kenntnisse im sogenannten „field training“. In einem Camp nördlich von Hongkong trainierte er die praktischen Tätigkeiten. „Das Thema Sicherheit stand dabei ganz oben“, erzählt Eder von den zwei praktischen Tagen, die auf die Gefahren- und Extremsituationen während eines Einsatzes vorbereiten sollten. Eder zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit im Team. „Obwohl wir einen sehr unterschiedlichen beruflichen Hintergrund haben, hat alles ganz schnell reibungslos geklappt.“ Die Qualifikationen der Kursteilnehmer reichten von Pflegefachkraft über Mediziner, Physiotherapeut und Psychologe bis hin zu Verwaltungsfachleuten. Sie alle müssen im Nothilfeeinsatz sowohl Basisaufgaben als auch berufsspezifische Sonderaufgaben übernehmen. Ihnen allen gemeinsam ist nicht nur einen hohe psychische und physische Belastbarkeit, sie verfügen über Teamgeist, Tatkraft und die Fähigkeit zu selbstständigem Handeln.
Maximilane Eder ist im „echten“ Leben Kinder- und Gesundheitskrankenschwester im Haunerschen Kinderspital, einem Gestellungspartner der Schwesternschaft München vom BRK e.V. Schon ehe sie 2019 den erfolgreichen Berufsabschluss in der Hand hielt, war für sie klar: „Ich will einmal bei Auslandseinsätzen dabei sein.“ Zunächst absolvierte die junge Rotkreuzschwester die Weiterbildung zur Intensiv- und Anästhesiepflege, bevor sie vom Generalsekretariat des DRK kurzfristig die Einladung zum Kurs in Hongkong erhielt. Jetzt hofft sie darauf, bald bei einem Auslandseinsatz ihre neuen Kompetenzen unter Beweis stellen zu können. „Ich freue mich, dass ich für meine Kursteilnahme eine sehr gute Bewertung bekommen habe. Ich möchte noch die empfohlene Weiterbildung zu Infektionskrankheiten absolvieren, dann kann es eigentlich losgehen!“