Rotkreuzschulen: Pflegeschule München

Auszubildende der BFS für Pflege München im Live-Chat

München I 04.02.2021

Francesca Catanzaro und Sarah Baumgartner sind seit April 2020 Auszubildende der Berufsfachschule für Pflege am Rotkreuzplatz. Damit gehören sie zu den Ersten, die in München in die generalistische Pflegeausbildung gestartet sind. Bei der Auftaktveranstaltung der Münchner Pflegekampagne und ihrer virtuellen Job- und Ausbildungsmesse im Januar standen sie als Chatpartnerinnen für Interessierte Rede und Antwort. Bei der abschließenden virtuellen Podiumsdiskussion sprachen die beiden über ihre Motive, sich für einen Pflegeberuf entschieden zu haben, über Verdienst- und Entwicklungsmöglichkeiten und ihre bisherigen Erfahrungen in der Pflegepraxis.

Francesca plante nach ihrem Abitur 2018 eigentlich ein Medizinstudium. Zuvor wollte sie praktische Erfahrung sammeln und bewarb sich deshalb für die Pflegeausbildung. Mittlerweile sagt sie: „Die Ausbildung ist nicht mehr Mittel zum Zweck. Ich habe meine Profession gefunden." Für Sarah stand bei den Auswahlkriterien ihres zukünftigen Berufs ‚soziale Interaktion' ganz oben auf der Liste. Sie absolvierte daher zwei Praktika im Pflegebereich. „Ich kann es kaum erwarten, nach den Abschlussprüfungen diesen Beruf auszuüben", sagt sie jetzt schon, gegen Ende ihres ersten Ausbildungsjahrs.

Toll finden beide die Wohnmöglichkeiten, die ihnen die Berufsfachschule für Pflege der Schwesternschaft München vom BRK e.V. bietet. Kostengünstige Zimmer im Herzen von Neuhausen sind auf dem Münchner Wohnungsmarkt ein großes Plus. Auch ihre Ausbildungsvergütung schätzen sie, zählt sie doch in Deutschland zu den Spitzenreitern. Einig sind sie sich, dass der Verdienst nach ihrem Abschluss als Pflegefachfrau/-fachmann noch lange nicht so ist, wie er sein sollte. „Der Pflegeberuf bietet jedoch viele Gestaltungsmöglichkeiten und Karrierefaktoren. Mit der neuen generalistischen Ausbildung finden wir in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens interessante Jobs mit Entwicklungspotential."

Gefragt nach ihren bisherigen Erfahrungen in der Praxis fällt bei beiden das Stichwort ‚Fachkräftemangel'. Sarah hat bei ihrem letzten Einsatz in der Altenpflege einen Pandemie-bedingten extremen Personalmangel erlebt. Francesca berichtet ähnliches aus der Akutklinik: „Das Dilemma, wem schenke ich meine Zeit, hat das Corona-Infektionsgeschehen bei Mitarbeitern und Patienten noch verstärkt." Dennoch ist sie davon überzeugt, dass jeder einzelne auf Station wahnsinnig viel zur Patientenversorgung beitragen kann, auch wenn er ‚nur Auszubildender' ist. Sie findet den Begriff ‚Cool-Out' passend, denn ...„ich muss Prioritäten setzen und lernen, eine professionelle Distanz zu gewinnen." Dabei ist ihr jedoch wichtig, nicht gleichgültig zu werden, sondern trotz der oft schwierigen Bedingungen im Pflegeberuf kompetent, effektiv und dennoch menschlich zu bleiben.

Schulleitung Margit Schmid weiß, dass die Pflegeberufe nicht erst durch die Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. „Die Pflege gehört zu den stark nachgefragten und nicht zuletzt krisensicheren Professionen. Der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal wächst auch in den Rotkreuzkliniken und Einrichtungen unserer Schwesternschaft München weiter." Sie begrüßt die Unterstützung der Landeshauptstadt durch die Münchner Pflegekampagne, um junge Menschen für den anspruchsvollen, sinnerfüllten Pflegeberuf zu begeistern. Dass Francesca und Sarah mit Elan und Überzeugung mit dabei sind, freut sie daher umso mehr, zumal die beiden von der Ausbildungsqualität überzeugt sind: „Wir sind an der besten Pflegeschule mit einem super Lehrerteam!"


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